Symposium Risiko Kindheit, 11.11.2021
Die Organisatoren freuen sich über eine gut besuchte Fortbildungsveranstaltung, die erste physischen Veranstaltung seit dem Ausbruch der Pandemie, unter dem Titel "Gesundheitliche Folgen früher Stresserfahrungen".
15.11.2021
Stress- und Bindungsforschung haben im letzten Jahrzehnt zahlreiche epigenetische und psychobiologische Erkenntnisse erbracht, nach denen die Kindheit ein sensibles Zeitfenster der Entwicklung darstellt, in dem eine wesentliche Weichenstellung stattfindet betreffend der lebenslangen Vulnerabilität für viele psychische und körperliche Erkrankungen. Klarer wurde dabei auch, welche Entwicklungsfaktoren die Stressresilienz fördern und damit protektiv oder kompensatorisch wirksam sein können. Ein wesentlicher Einflussfaktor stellt dabei die Eltern-Kind-Beziehung dar, welche durch die heute übliche Mehrfachbelastung von Eltern sowie eine rückläufige Stabilität der Partnerschaften (u.a. steigende Zahl Alleinerziehender) immer häufiger beeinträchtigt wird. Gesundheitspolitisch und -ökonomisch erfordert dies mehr resilienzfördernde Frühprävention. Psychotherapeutisch wird ein genaueres Verständnis frühkindlicher Prägungen für eine erfolgreiche Behandlung in wachsendem Masse relevant.