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Geschichte

1867 gründeten Johannes und Maria Hedinger die Pflegeanstalt Mönchhof-Kilchberg, eine der ersten psychiatrischen Einrichtungen im Kanton Zürich. 1904 in «Sanatorium Kilchberg» umbenannt, erwarb sich die Privatklinik in den folgenden Jahrzehnten einen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. 1974 wurde das Sanatorium in eine familiengeführte Aktiengesellschaft umgewandelt und ist heute die älteste und traditionsreichste Einrichtung im Kanton Zürich für die stationäre Behandlung und Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Chronologische Übersicht

Gründung der Heil- und Pflegeanstalt Kilchberg

1867
Johannes Hedinger und Maria Hedinger-Spreuermann gründen an der Alten Landstrasse in Kilchberg die Pflegeanstalt Mönchhof. Es ist eine der ersten Einrichtungen für psychisch oder geistig kranke Menschen im Kanton Zürich. Tagesablauf und Behandlung orientierten sich am Vorbild des Männedorfer Bibelheims, einer pietistisch geprägten Heilstätte, in der Johannes Hedinger für einige Jahre mitwirkte. Den Alltag prägen Bibelstunden und religiöse Andachten. Um die Kranken kümmert sich Johannes Hedinger persönlich. Neben Wasserkuren und Handauflegen etabliert sich in den Anfangsjahren allmählich eine Vorform der modernen Arbeitstherapie als wichtigste Behandlungsweise: Die Patienten werden im landwirtschaftlichen Betrieb der Pflegeanstalt beschäftigt.



1888
Die zwischenzeitlich umbenannte Privat- Heil- und Pflegeanstalt Kilchberg ist laut «Irrenzählung» die grösste privat geführte psychiatrische Institution im Kanton Zürich.

1890
Fertigstellung eines neuen Hauptgebäudes (heute Haus A). Die Bettenzahl steigt weiter. Zum Ende des Jahrhunderts sind es 179 Betten. Tod Johannes Hedingers. Maria Hedinger-Spreuermann führt die Klinik weiter, unterstützt von ihrem Sohn Johannes Hedinger junior.

1895
Tod Maria Hedinger-Spreuermanns. Johannes Hedinger junior trägt nunmehr die alleinige Verantwortung.

1897
Erstmals beschäftigt die Privat- Heil- und Pflegeanstalt Kilchberg einen eigenen Anstaltsarzt.

1900–1903
Die Einrichtung gerät öffentlich unter Druck. Jährliche Inspektionen rügten bereits im Vorfeld Missstände bei Verpflegung, Unterbringung und Betreuung der Patienten. Zunehmend geraten dabei auch die Arbeitsbedingungen des Wartpersonals in den Fokus. Im Mai 1900 kommt es zu einem Wärterstreik. In die Auseinandersetzung schaltet sich auch Dr. Fritz Brupbacher ein, zwischen 1899 und 1901 Anstaltsarzt. In der sozialistischen Zeitschrift Volksrecht attackiert er Johannes Hedinger persönlich. In der Folge kündigt Hedinger ihm. Weitere Auseinandersetzungen mit den Nachfolgern Brupbachers und der kantonalen Gesundheitsdirektion führen schliesslich 1903 zum Rückzug Johannes Hedingers.



Von der Pflegeanstalt zum Sanatorium

1904
Am 1. März 1904 übernimmt U. Rutishauser & Cie. den Betrieb. Unter dem Ärztlichen Leiter Dr. Max Kesselring wird die Einrichtung in Sanatorium Kilchberg umbenannt. Damit einher geht eine neue therapeutische Ausrichtung: Die schon zuvor erprobte Arbeitstherapie wird um Physio- und Hydrotherapie ergänzt. Die Behandlung orientiert sich zunehmend an den neuesten wissenschaftlich-psychiatrischen Standards.

1906–1913
Das Sanatorium ist Eigentum einer Genossenschaft. Dr. W. Buser setzt als Nachfolger Max Kesselrings den neuen Kurs fort. Therapeutisch stützt er sich auch auf die noch junge Psychoanalyse. Baulich wird das Sanatorium umfassend renoviert und modernisiert.



Die Ära Huber

1913
Dr. iur. Emil Huber, zuvor Präsident der Genossenschaft, erwirbt das Sanatorium Kilchberg. Das Amt des Ärztlichen Leiters übernimmt dessen Bruder, Dr. Hans Huber. Dank intensivem Austausch mit der Kantonalen Heilanstalt Burghölzli kann das Behandlungsangebot noch einmal erweitert werden. Im Wesentlichen sind das Schlaf- und Fieberkuren, später auch Insulin- und Elektrokrampftherapien. Dazu errichten die Brüder Huber ein Physikalisches Institut.

1916–1920
Das Sanatorium Kilchberg wird durch Vermittlung Hans Hubers zu einem Refugium für Schriftsteller und Künstler. Der expressionistische Dichter Albert Ehrenstein hält sich sogar mehrfach im Sanatorium auf.



1927
Emil Huber richtet auf dem Gelände des Sanatorium Kilchberg das erste Kilchberger Schwinget aus. 1933 verlegt er die Veranstaltung auf das Stockengut, das seit 1928 als landwirtschaftlicher Betrieb des Sanatoriums geführt wird.

1931/1932
Nach Plänen des berühmten Landschaftsarchitekten Gustav Ammann wird der Park des Sanatoriums neu gestaltet. In der stilvollen Anlage mit Schwimmbecken und Gartenpavillon spiegelt sich das veränderte Selbstverständnis des Sanatoriums in der Ära Huber: Es empfiehlt sich (auch) als ein Haus für Erholungsbedürftige. Das therapeutische Angebot widmet sich laut einem Prospekt aus dem Jahr 1932 «hauptsächlich der Heilung leichterer Psychosen, Nerven- und Gehirnerkrankungen, Geistesschwäche und Altersschwachsinn» sowie der Behandlung von «Erschöpfungszuständen, Alkoholismus, Morphinismus und Epilepsie».

1938
Tod Emil Hubers. Hans Huber übernimmt im Namen der Erbengemeinschaft die Gesamtleitung des Sanatoriums.

1938–1940
Im Sanatorium Kilchberg finden vermehrt jüdische Emigranten Aufnahme.



Die Ära Schneider

1947
Als neue Eigentümer zeichnen ab dem 1. Februar 1947 Walter Schneider und Helly Schneider-Burger für die Zukunft des Sanatorium Kilchberg verantwortlich. Neuer Ärztlicher Leiter wird Dr. Urs Martin Strub. Beschäftigungs- und Physiotherapie bleiben Stützpfeiler des therapeutischen Konzepts, ergänzt um die Logotherapie nach Viktor E. Frankl. Die Beschäftigungstherapie wandelt sich in den 1960er Jahren zur Ergotherapie, ergänzt um die Kunsttherapie.

1952
Mit der weltweiten Einführung von Psychopharmaka ändert sich auch der Alltag im Sanatorium Kilchberg als einer psychiatrischen Klinik. In einem Sanatoriums-Prospekt aus dem Jahr 1960 heisst es: «Viele Kranke, die vor ein bis zwei Generationen zu langen Klinikaufenthalten gezwungen waren, können jetzt nach kurzen Klinik-Kuren zuhause ein normales Leben führen.»

1959
Gemeinsam mit anderen Privatkliniken gründet das Sanatorium Kilchberg die Pflegefachschule Südhalde in Zürich-Riesbach.

1960–1962
Auf dem Klinikgelände entstehen zwei neue Patientenhäuser (Haus E und Haus F). Die Zahl der Betten steigt auf 225.



1970
Dr. Emil Pinter löst Urs Martin Strub als Ärztlichen Leiter ab.

1974
Gründung der Aktiengesellschaft Sanatorium Kilchberg AG. Walter Schneider übergibt die Verwaltungsleitung an seinen Sohn, Jürg Schneider, und wechselt als Präsident in den Verwaltungsrat der AG.

Fertigstellung von Haus B mit vier Patientenstationen, einem Therapietrakt, Apotheke, Labor, Wäscherei und der Klinikverwaltung.

1975–1986
Auf Emil Pinter folgen Lea Prasek, Kaspar Wolfensberger, Hans Kayser und zuletzt Ralf Krek als Ärztliche Direktoren. Das therapeutische Angebot erweitert sich stetig, unter anderem um eine Psychotherapiestation und die Verankerung von Gruppenangeboten. Die Verweildauer der Patienten sinkt 1982 erstmals auf einen Durchschnitt von unter 100 Tagen.

1979
Die erste EDV-Anlage wird in Betrieb genommen.

1988
Walter Schneider zieht sich aus dem Verwaltungsrat zurück.

1990
Jürg Schneider tritt als Verwaltungsdirektor zurück. Familie Schneider scheidet damit nach über 40 Jahren aus der operativen Führung des Sanatoriums aus. Die Aktiengesellschaft ist bis heute in ihrem Familienbesitz. Neuer geschäftsführender Direktor wird Dr. Halwart Kahnert.

1991
Das Sanatorium Kilchberg ist ab dem 1. April 1991 als regionale Versorgungsklinik im kantonalen psychiatrischen Versorgungssystem verankert. Dadurch wandelt sich die Klinik zuteilen in ein psychiatrisches Akutspital um. In den folgenden Jahren verdoppelt sich die Zahl der Aufnahmen auf über 1.000.

1992
Prof. Dr. Waldemar Greil wird Ärztlicher Direktor. Unter seiner Führung orientiert sich die Behandlung an einer evidenzbasierten Psychotherapie mit kognitiv-verhaltenstherapeutischem Zuschnitt. Im Bereich der Psychotherapie sind neben Ärzten zunehmend auch klinische Psychologen tätig. Während der Amtszeit von Waldemar Greil erhöht sich ihr Stellenumfang von einer halben auf zehn Stellen.

Um einen hohen medizinischen und therapeutischen Standard sicherzustellen, treibt Professor Greil zudem die wissenschaftliche Vernetzung der Klinik voran.

1993
Eröffnung des ersten Ambulatoriums.

1994
Das Drop-In, eine Beratungsstelle für Drogenabhängige, nimmt in Thalwil seine Tätigkeit auf.

2006
Peter Hösly wird neuer Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung.

2007
Eröffnung des Patientenhauses D mit drei (zum Teil geschlossenen) Akutstationen.

Prof. Dr. Erich Seifritz löst Prof. Dr. Waldemar Greil als Ärztlicher Direktor ab.

2008
Fertigstellung des Körpertherapiezentrums (Haus H).



2009
Dr. René Bridler wird Ärztlicher Direktor.

2010
Das Sanatorium Kilchberg nimmt «Recovery» in seine Zielsetzung auf und engagiert sich damit verstärkt für eine verbesserte Lebensqualität psychisch erkrankter Patienten. «Recovery» gründet in der Überzeugung, dass ein sinnerfülltes und selbstbestimmtes Leben auch mit psychischen Einschränkungen möglich ist, und zielt darauf ab, den Patienten eine Teilhabe am beruflichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen.

2013
Eröffnung des Zentrums für stressbedingte Erkrankungen mit daran angeschlossener Privatstation Belvedere. Basis ist das Behandlungskonzept SymBalance, das von einem Expertenteam des Sanatoriums entwickelt wurde.

2014
Die Klinikleitung beschliesst, im ganzen Sanatorium Zwangsmassnahmen – gemeint sind Behandlungen gegen den Willen von Patienten – kontinuierlich zu reduzieren. Zwei zuvor meist geschlossen geführte Akutstationen werden umgebaut, die Mitarbeitenden werden gezielt geschult.

2015
Eröffnung des Zentrums für Psychosomatik in Zürich-City, in dem Patientinnen und Patienten interdisziplinär behandelt werden. Neben den psychischen Beschwerden finden körperliche Begleiterscheinungen und psychosomatische Wechselwirkungen besondere Berücksichtigung.

2017
Das Sanatorium Kilchberg feiert sein 150jähriges Bestehen. Zugleich ist die Klinik 70 Jahre im Besitz der Familie Schneider, die sich dem Haus nach wie vor eng verbunden fühlt. Wie sehr ihr der Fortbestand des Sanatoriums am Herzen liegt, zeigt sich nicht zuletzt an laufenden Investitionen, die den Weg in die Zukunft ebnen sollen.

Im Jubiläumsjahr verfügt die Klinik über zehn Stationen mit 183 Betten, darunter drei Privatstationen. Teilstationäre und ambulante Angebote ergänzen die stationären Behandlungsmöglichkeiten, die neben der medizinischen und pharmakologischen Behandlung die Psychotherapie mit dem Schwerpunkt Kognitive Verhaltenstherapie umfassen. Das Behandlungsspektrum reicht von affektiven, stressbedingten Erkrankungen und psychosomatischen Beschwerden über Angst-, Zwangs- und Essstörungen bis hin zu Psychosen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen. Mit seinen rund 500 Mitarbeitenden ist das Sanatorium Kilchberg eine der grössten psychiatrischen Privatkliniken der Schweiz.

Im Juni 2017 wird das Zentrum für stressbedingte Erkrankungen um die Station Seeblick – einer Burnoutstation für Allgemeinversicherte – erweitert.

2018
Das Sanatorium Kilchberg leistet Pionierarbeit und führt in Zusammenarbeit mit der SVA Zürich das «Job-Coaching» ein. Ausbau des Therapieangebots durch das neu entwickelte Konzept «Psychosomatik und Schmerzstörungen».

2021
Am 01. Juli 2021 kommunizieren VR-Präsident Walter Bosshard und Peter Hösly den Entscheid, den bestehenden Standort aufzugeben. Die Sanatorium Kilchberg AG plant am Standort des See-Spitals in Kilchberg eine neue, moderne psychiatrische Klinik. Geplanter Umzug: 2029.

2023
Dr. oec. Simone Weiss wird neue Klinikdirektorin. Peter Hösly übergibt per 01. Januar 2023 die Geschäftsführung und kümmert sich als Gesamtprojektleiter um die Planung und Realisierung des Neubaus.

Sanatorium Kilchberg AG

Alte Landstrasse 70
CH-8802 Kilchberg
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